Birnenkuchen und Lavendel

SonntagsBlog „Birnenkuchen und Lavendel“, 26. Mai 2024

Liebe ZenhoflerInnen,

heute zeigt sich der Mai von seiner schönen Seite. Danke. Der Birnenkuchen ist noch nicht möglich, denn die Birnen sind noch nicht gewachsen, auch wenn sie bereits blühten und der Lavendel macht sich gerade auf den Weg in seiner Pracht zu strahlen.

Übrigens ein schöner Film, den mir die Biodanza-Lehrerin Christiane Rogl empfahl. Ein etwas anders strukturierter Mensch trifft die Obstbäuerin, die ihren Mann verlor. Eine schöne Geschichte mit Tiefgang.

Was hat das mit Zazen zu tun?

Was hat das mit einer Gemeinschaft zu tun, die sich im Vereinsleben zeigt? Der Film zeigt so schön wie mehr als einer, eben viele eine ganze Obstplantage vor dem Frost rettet. Einer allein hätte dies nicht gekonnt. Einer allein hätte alles verloren. Doch gemeinsam retteten sie die Obsternte und damit das Überleben der Familie und das Menschen dieses Obst kaufen konnten und sich daran erfreuten.

Wenn wir Zazen sitzen, tun wir ja nicht nur einfach etwas für unsere Stille und unser inneres Gleichgewicht, das sich in einer Gelassenheit im alltäglichen Treiben äußern kann, wenn wir geübt sind, sondern es rettet alle. Ja, es ist unsichtbar. Ja, es ist kostbar. Ja, es ist Ernte, Freude und Leid. Der Film macht es deutlich. Eine ganze Nacht harter Arbeit. Schmutz. In der Dunkelheit den Weg finden. Doch, dann dort stehen. Vor Freude schauen auf das gemeinsam Gelungene. Eine größere Freude gibt es nicht.

Wie zwei Kinder, die gemeinsam spielen!

Und das ist Zazen.

Wir sitzen still, bewegungslos. Wir spüren die Nacht der harten Arbeit, denn unser Körper mag diese Form des Sitzens nicht immer. Der Geist möchte lieber weiter spazieren gehen als sich zu konzentrieren. Wir treffen auf inneren Unrat, wenn wir losgehen und die Tiefen zulassen, die auch in uns wohnen. Wir tappen im Dunkeln herum. Da ist der Atem. Doch, was macht er eigentlich? Was soll ich jetzt hier hören, sehen, schmecken, riechen, fühlen? Da ist nichts, was ich einfach sofort sehen kann. Einfach gar nichts. Doch, wenn wir die Nacht durchhalten, immer wieder den Weg in der Dunkelheit betreten, leuchten anschließend die Lichter der Feuer überall. So wie der Film es verdeutlicht.

Ich mag diese Lichter und die stille feine Freude, die entsteht durch Zazen. Leise und fein zieht sie in den Körper und Geist ein, bewohnt die Beiden und fängt dabei die Seele ein, die beide miteinander verbindet.

So wünsche ich uns weiterhin ein gutes gemeinsames Sitzen, gemeinsames Fortschreiten, gemeinsames Tun, auch wenn wir, genauso wie im Film nicht wissen, was danach kommt. Einfach weitergehen. Einfach weiter das Gemeinsame tun und die Welt rettet sich selbst, einfach so. Ist das nicht wunderbar?

Herzlich Eure

Ellen Daoren

2 Kommentare

  1. Liebe Ellen,
    lieben Dank für das was du schreibst.
    Ich liebe Birnenkuchen (auch) !
    Ich möchte was fragen: reicht es zu sagen, dass die Dunkelheit eben einfach ein Bestandteil des Leben ist ?
    Und etwas dass ich – ich denke hinzufügen möchte – wenn es möglich ist seine Dunkelheit zu öffnen, wenn Sie erhellt wird, dann glaub ich zeigt sich auch wie wir als Mensch gerettet sein können.
    Nämlich durch das Grenzenlose der Freude und dem Neugierig sein dem Gegenüber was ich noch nicht gewagt habe.
    In der Bewegung von Neugierig Sein, das neue sich zu Eigen machen und dadurch die Kraft haben Altes zu bewahren liegt glaub ich Schönheit.
    Wenn ich Schönes schaffe bin ich behütet und das ist jedenfalls schon ne ganze Menge !

    1. Herzlichen Dank für diese wunderbare Zeilen.
      Ja, die Dunkelheit gehört wie die Nacht zum Tag. Wir wollen manchmal nur den Tag,
      aber manchmal wollen wir auch die Nacht, denn nur in ihr können wir die Sterne direkt sehen
      und nicht nur ahnen, nicht nur denken, nicht nur vorstellen.
      Ohne Dunkelheit keine sichtbare Sternenwelt!
      Das Schönste ist es, die Dunkelheit und das Helle so zu nehmen wie sie sind. Sie zu lieben in voller Gleichwertigkeit.
      Wir brauchen das Dunkle nicht erhellen, denn es ist ja bereits hell. Nur anders als wir uns vorstellen.
      Die Offenheit behalten, ds neugierig sein dem Gegenüber, was wir noch nicht gewagt haben, wie du schreibst,
      heißt auch, die bekannten und angeblich sicheren Vorstellungen von dunkel und hell über Bord zu werfen
      und neu hinzuschauen, um Neues zu entdecken, dass darin auch noch verborgen ist.
      Altes bewahren, gelingt, so glaube ich, am besten, wenn Neues sein darf, denn erst durch das Neue entsteht Altes!
      Ja, Schönes schaffen, behütet, aber nicht vergessen, was Schön ist und was nicht, ist nicht festgelegt.
      Da ist Vielfalt die Antwort.
      Eine Vielfalt wie die Insekten es gerade in der Natur zeigen.
      Sie sitzen gemeinsam auf einer Distelblüte.
      Und das Gemeinsame ist das Schöne, denn ohne sie entsteht nichts.
      Herzlichen Dank.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google