Geweihte Nacht, heilige Wandlung

SonntagsBlog „geweihte Nacht und heilige Wandlung“, 17.12.2023

Liebe ZenhoflerInnen,

ein Jahr neigt sich dem Ende zu und hat ein Neues im Gepäck. Ohne Unterlass fort und fort geht es dahin und wir immer mittendrin.

Der Zenhof Rödental e.V. geht langsam in sein vierjähriges Bestehen. Eine gute Zeit, denn die Zahl vier begleitet uns in vielen Dingen. Die vier Jahreszeiten. Die vier Evangelien. Die vier Musketiere. Die vier Elemente. Die vier Wochen des Monats. Die vier Enden des Kreuzes, die in vier Himmelsrichtungen weisen.

Eine stolze Zahl, die wir im kommenden Jahr erreichen. Sie steht auch für Stabilität wie die vier Seiten eines Quadrates. Die Numerologie sagt zur Zahl Vier, dass wir bei unseren Wurzeln angekommen sind. Dies wünsche ich uns allen. Unsere Wurzeln in der Praxis des Zazen zu entdecken und mit der Kraft der wiedergefundenen Wurzeln ins Leben gehen.

Heilige Wandlung

Dies ist eine heilige Wandlung. Dies ist eine geweihte Nacht. Denn finden wir zu unseren eigenen kräftigen Lebenswurzeln wieder, legen wir die Sucht im Suchen danach ab und entdecken sie hier an dem Ort, an dem wir gerade sind. Wir kommen an, genau hier, genau hier. Diese Ankunft ist, wie das Jesuskind in der Krippe angekommen ist, eine geweihte Nacht und eine heilige Wandlung.

Geweiht ist die Nacht, weil die Dunkelheit, die in tiefen depressiven Leiden und den Leiden von Krieg, Verfolgung, Missbrauch, Gewalt entsteht, wird in die menschliche ureigenste Kraft gewandelt. Diese Weihe wendet sich voll und ganz dem Durchleben dieser Dunkelheit hin, um das Licht erst wirklich sehen zu können. Weihnachten daher nicht im Sommer?

Nichts fehlt!

Können wir die Dunkelheit nicht sehen, sehen wir keine Helligkeit. In der Helligkeit angekommen, geht der heilige Moment auf. Der Stern von Bethlehem. Die Erleuchtung. Der Moment, in dem wir ganz heil sind. Gesund und unverletzt was so viel wie heilig heißt. Eben ganz und gar. Nichts fehlt. Nichts muss hinzugefügt werden. Nichts ist mehr zu kritisieren.

Mit den Wurzeln im Zazen gehen wir leise, mutig, neugierig und offen durch das Dunkel der Nacht in die heilige Nacht, die Nacht, die von der hellen Ganzheit strahlt und die heilige Wandlung zeigt. Wir sind umgewandelt. Der menschliche gesunde Kern in uns allen strahlt dann wie der Stern von Bethlehem für alle. Und das ist pure Freude. Deswegen singen die Christen der Welt „Halleluja“, deswegen verneigen sich die Buddhisten der Welt. Und das Wort Halleluja soll sogar arabische Wurzeln haben, also der Islam sitzt mit im Boot.

Eine heilige Wandlung kann sich vollziehen, wenn wir bedingungslos JA sagen, zu dem, was da ist. Eine geweihte Nacht entsteht, wenn wir die dunklen Phasen des Lebens nicht verneinen, Lebensphasen, die uns von unseren Wurzeln und unserem Kern trennen wollen nicht einfach stillhaltend und blind ertragen, sondern ihnen mit offenen Augen entgegengehen, uns nicht verstecken, weglaufen und sogar bis zu unserer eigenen Selbstverneinung gehen.

Eine geweihte Nacht

Eine geweihte Nacht entsteht, wenn wir ihr den Raum gewähren zu sein, wie sie ist und geben wir uns dieser Nacht ganz und gar hin, entsteht die heilige Wandlung ganz von selbst. Wir erleben Auferstehung, die sich in einer tiefen leichten inneren Freude zeigt, die uns alle nie wieder verlässt. Diese Freude wünsche ich uns allen, denn sie ist der Friedensbringer für die Welt.

Ich danke Euch allen sehr, die wir im Jahr 2023 gemeinsam daran gewerkelt haben, die geweihte Nacht zu durchleben, damit die heilige Wandlung aufersteht.

Das Gesunden an Körper, Geist und Seele für alle!

Herzlich und mit tiefem Gassho Ellen Daoren

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