Für was?

SonntagsBlog „Für was?“, 5. November 2023

Liebe ZenhoflerInnen,

ein solcher Tag wie heute, ist zum Davonschwimmen. Also warum tun wir es nicht einfach?

Die Blätter in den Flüssen zeigen es uns. Einfach mittendrin!

Als ich im Regen gerade durch den Wald ging, überkam mich wieder die Frage: Für was gehen wir Menschen in den Wald? Ich begegnete heute nur JogerInnen.

Für was trinken wir einen Tee? Für die Gesundheit oder? Für was reisen wir in die Ferien? Für unsere Erholung? Für was machen wir Zazen?

Für was?

Doch, stellen wir uns jetzt einmal ganz ehrlich die Frage: Sind wir schon einmal in den Wald gegangen wegen des Waldes selbst? Haben wir schon einmal einen Tee getrunken wegen des Tees selbst? Haben wir einem Menschen die Hand gereicht wegen des Menschen selbst? Haben wir schon einmal Zazen gemacht wegen des Sitzens selbst? Was bedeutet dies?

Wenn wir ganz ehrlich sind, ist hier immer wieder ein großes ICH im Spiel. Es ist meine Gesundheit, deswegen jogge ich. Es ist meine Genesung deswegen trinke ich Tee. Es ist meine Arbeitskollegin deswegen kann sie ruhig auch einmal eine Akte mehr bearbeiten. Es ist meine Ruhe, die ich erreiche, deswegen Zazen-Meditation.

Um ihrer Selbst willen

Jeder Grashalm um seiner selbst? Jeder Blick um seiner selbst?

Lasst uns gemeinsam einfach einmal auszuprobieren, wie es im täglichen Leben ist, wenn wir die Sache um ihrer selbst willen tun. Den Tee trinken wegen des Tees. Dem Menschen einen Guten Tag wünschen wegen dieses anderen Menschen, der uns gerade begegnet. In den Wald gehen und sehen, was für Schönheiten er bereit hält für uns. Das Essen essen und erfahren was es uns erzählt.

Sommerfest mit Biodanza

Setzen wir einmal die jeweils andere Brille auf und wir sind angekommen im Hier und Jetzt ohne ein Wollen, Zerren, Reißen, Ziehen. Denn dieser Augenblick beinhaltet genau dieses Andere, das eben nicht das Andere ist, sondern schon ganz lange etwas von uns. Wir können es begreifen lernen, erfahren üben und lieben lernen. Ja, lieben lernen, denn wirkliche Liebe lässt das Andere voll und ganz zu ohne ein Eigenes zu wollen.

Ich wünsche uns das Entdecken dieses „wegen des Selbst“.

An dieser Stelle auch noch einmal herzlichen Dank an alle, die beim Empfang der Buchveröffentlichung dabei waren. Es war wunderschön.

Marthel hat einen wunderschönen musikalischen Rahmen geschaffen.

Uns allen eine gute Zeit.

Gassho Ellen Daoren

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